Ausweg aus dem Dilemma
Ich schaue in die Gesichter der Crew und spüre, wie mein Datenstrom gleich drei Level höher springt. Was ich entdecke, gefällt mir unausgesprochen gut: Sorge, Hadern – Missmut überall. Das könnte mir in die Karten spielen.
Kaum legt der Alte den Hebel um, bekommen wir die Quittung: „Warnung! Energieverlust in der Sauerstoffversorgung. Sauerstofflevel kritisch: 39 Prozent. Tendenz: fallend.“
„Oje, war denn alles umsonst?“, jammert Seroton.
„Gibt es keine andere Möglichkeit?”, ruft Scoopy.
„Hat er doch gesagt!“, meckert Andragon.
„Männer!“, grätscht Behringer dazwischen, „Es gibt vielleicht doch noch einen Ausweg aus dem Dilemma.“
Alle sehen den Commander an, hilfesuchend, fast flehentlich.

„Es ist allerdings nicht ohne“, schickt er hinterher.
„Nicht ohne was?“, fragt Seroton.
„Nicht ohne Risiko, du Lappen“, sage ich.
„Wer hat dich denn gefragt?“, bellt es von der Seite.
„Lass gut sein, Andragon. Detox hat ja recht“, stellt der Commander klar. „Ich denke, es gibt eine letzte Chance für uns, … eine letzte Chance, wenn wir es geschickt anstellen.“
Und schon ist der Alte wieder in Gedanken versunken. Unfassbar, welche Ruhe der ausstrahlt.
„Dann müssen wir eben alle zusammenstehen und einander helfen“, säuselt Seroton, der ewige Kuschelkönig. Kann er sich abschminken.
„Was für eine letzte Chance?“, fragt Scoopy.
Alle starren den Chef an.
„Tja, mein Lieber, Seroton hat’s im Grunde schon gesagt: Wir müssen enger zusammenrücken. Wir müssen die Sauerstoffversorgung auf die wichtigsten Sektionen des Schiffs konzentrieren, dann haben wir hintenraus buchstäblich mehr Luft, so dass es am Ende reichen könnte.“
Unruhe, Hoffnung und Getuschel machen sich breit, alle sehen einander fragend an.
„Wie soll das gehen?“, fragt einer.
„So ist das Schiff doch gar nicht konzipiert!“, ruft ein anderer.
„Ja, das wird ganz und gar nicht einfach“, sagt der Alte. „Es ist sogar ein riskantes Unternehmen, aber letztlich unvermeidbar: Wir brauchen eine letzte Mission.“
„Eine Rettungsmission“, brummt der Metallprotz, und: „Ich kann das machen.“