Motivation (Mindset)
Scoopy hat wieder seinen kleinen Arm ausgefahren und sich so schnell an mein LM-Port gedockt, dass ich nicht weiß wie mir geschieht. Und schon formiert sich ein neues Hologramm vor meiner Nase.
„Voilá! Dein digitaler Status Quo“, preist er sein Ergebnis an. Das Hologramm zeigt eine riesige Liste.

„Und was bringt uns das?“
„Wenn wir erstmal wissen, was du kannst, wissen wir auch, was du noch lernen solltest.“
„Aha.“
„Das war Step Number One.“
„Und wozu?“
„In fünf Schritten können wir jetzt eine kleine Strategie ableiten, um dein Digitales Mindset zu pimpen.“
„Pimpen?“
„Im nächsten Schritt geht es um deine Bereitschaft, dich zu verändern. Wir können dir kein Upgrade verpassen, wenn du weiter in alten Prozessen und bestehenden Strukturen denkst. Schau mich an. Seit Jahren passe ich mich immer wieder neuen Vorgesetzten an und baue meine digitalen Kompetenzen aus – und damit auch mein Mindset.“
Scoopy öffnet eine Miniklappe auf seiner Schulter und feuert mit großem Tam-Tam gefühlte tausend Konfettischnipsel ab, die jetzt im ganzen Raum niederregnen.
„Aufschneider“, sage ich. Aber irgendwie auch cool, mit welcher Leichtigkeit er technische Herausforderungen angeht. Beneidenswert. Hm, vielleicht steckt ja doch ein digitaler Held in mir … Aber Scoopy packt noch einen drauf, posiert jetzt wie auf einer Rockbühne:
„Bist du erst einmal bereit, dich auf neue Tools und Technologien einzulassen, kommt es auch darauf an, sie sinnvoll einzusetzen und in den Alltag zu integrieren.“
„Aha“, sage ich und glaube ihm kein Wort.
„Und ob du es glaubst oder nicht: In Tools und Technologien zu denken kann sogar richtig Spaß machen!“
Ich schüttle den Kopf. Er lässt einfach nicht locker, dieser Scoopy. Nun gibt er lustige Geräusche von sich und versucht, sich wie Michael Jackson zu bewegen – Moonwalk on the Wheel.
„Und exakt darum geht es im nächsten Stepp: um Spaß! Besser gesagt: um Faszination. Die Frage ist: Wie kannst du spielerisch immer wieder neue Berührungspunkte mit dem Thema Digitalisierung finden?“
„Aber Scoopy“, sage ich, „Was hat das alles mit dem Serverraum zu tun? Der ist doch schon voll mit Technologien, bis unters Dach!?“
„Richtig! Die Frage ist aber, wie du, Seroton, Tools und Technologien in kollaborative Missionen einbinden und mit der Crew teilen kannst? Dadurch steigt deine Agilität im Team und du gewinnst mehr technischen Durchblick.“
„Technischen Durchblick. Ich.“
„Ja, technischen Durchblick! Du!“
Ich schau ihm in die Augen, er scheint tatsächlich an mich zu glauben.
„Bleibt zu erwähnen, dass die Weiterentwicklung digitaler Mindsets einer ständigen Dynamik unterliegt. Und nie vollständig abgeschlossen sein kann.“
„Oje.“
„Weil Technologien stets im Wandel sind und sich verändern, nahezu täglich. Bleib also anpassungsfähig und neugierig.“
Dann hat er fertig mit seiner Rede, der Vortrags-Weltraummeister, und ich fühle mich wie eine Flasche, leer. Und doch bin ich irgendwie verändert, fühle mich gestärkt und mutiger. Zuversichtlicher denn je. Ob unsere Rettungsmission im Serverraum womöglich doch gelingen kann? Ich checke meinen Batteriestatus und nähere mich dem großen Turm, probiere an Schaltern und Reglern herum. Es zischt und pfeift und rattert. Oje. Ich versuche es mit diversen Befehlszeilen, die mir in den Sinn kommen. Der Hauptmonitor verlangt eine Kommandozeile nach der anderen, und jedes Mal zucke ich zusammen – „Verfluchte Technik! Ich schaff‘ das einfach nicht!“