Wandel durch Werte
Scoopys Digitalaugen beginnen zu blinzeln und visualisieren dann einen Ladebalken. Offensichtlich lädt er ein Programm, das uns weiterhelfen könnte und ich frage: „Scoopy? Alles in Ordnung?“, aber er steht nur da und lädt und lädt.

Und es blitzt plötzlich neben mir – das Hologramm hat sich verabschiedet. Na dann schönen Dank, denke ich und werde ungeduldig. „Scoopy! Sprich mit mir!“
„Scoopy muss noch installieren, Augenblick …“
Kleiner alter Schlaumeier, denke ich, sicher hast du schon viele Galaxien bereist und so manchen verrosteten Robots den Hintern gerettet. Hoffentlich hast du auch diesmal ein tolles Ass im Ärmel. Und siehe da, auf seinem Bildschirm tauchen mehrere Piktogramme auf.
„Was wird das denn jetzt?“, frage ich verwirrt, als sich eines der Piktogramme in ein Buzzword verwandelt.
„Sage mir, was du bei diesem Wort fühlst“, sagt Scoopy.

„Mag ich nicht. Gefällt mir nicht. Brauch ich auch nicht“, sage ich.
Und Scoopy: „Aller Anfang ist schwer. Beginne mit kleinen Schritten. Kleine Schritte bedeuten kleine Erfolge. Diese Erfolge bauen dich auf und stärken dich zukünftig, auf kurzen Entscheidungswegen zu agieren. Denn: stärkst du deine Kompetenzen, stärkst du auch dich. Sieh‘ es wie eine Investition in dich. Dein Wert wird immer größer sein als deine Angst vor Veränderung.“
„Oje.“
Er zeigt die nächste Grafik:

„Da dreht sich bei mir alles um, die gesamte Mechanik. Da kommen schlimme alte Bilder hoch – bitte ein anderes Thema“, sage ich.
Und Scoopy: „Du willst sofort das große Ziel erreichen. Das ist aber eine zu große Last und auch unnötig. Fasse Mut und Vertrauen, starte ins Blaue! Das Wichtigste ist, einfach loszulegen. Richtung, Geschwindigkeit und sogar das Ziel können unterwegs noch agil verändert werden.
Du wirst immer mehr Teil eines großen Ganzen. Denn du bist wichtig und die Crew braucht dich. Das Gefühl, zu helfen, wird immer mehr Wert sein als deine Angst zu versagen.“
Scoopy zaubert ein neues Bild:

„Heiliger Hydraulikschlauch, da bin ich voll dabei! In einem Team fühle ich mich immer pudelwohl“, sage ich.
Und Scoopy: „Du scheinst auch ein recht geselliges Roboterchen zu sein. Aber hast du dich mal gefragt, wie du deine Teamstärke noch besser nutzen kannst? Für dich und die Crew? Wenn wir es weniger als Teamarbeit und mehr als Kollaboration verstehen, entsteht ein gemeinschaftlicher Drive. Dieser Drive ist deine Chance, echten Mehrwert zu erfahren. Denn je mehr Roboter gemeinsam über etwas nachdenken, desto klüger die Lösung.“ Er sieht mich forschend an. „Noch eins?“
„Ja, gerne!“

„Oje! Da komme ich sofort ins Schwitzen, da will ich nichts mit zu tun haben“, sage ich.
Und Scoopy: „Du siehst den Begriff Fehler leider viel zu eng. Es ist sehr bedauerlich, dass Fehler in unserer heutigen Kultur so negativ behaftet sind. Es existieren kaum noch Freiräume für Fehler. Aber stell dir doch einmal vor, du könntest bei deinen Aufgaben gar keine Fehler machen! Vielmehr wären Fehler ein Weg, ans Ziel zu kommen. Du wechselst dann schlichtweg in eine Art Experimentiermodus.“
Ich denke nach. Schlau ist er ja, der kleine Wirbelwind, das muss man ihm lassen. Alles, was er sagt, macht tatsächlich Sinn, auch für mich. Es scheint manchmal nur eine Frage des Perspektivwechsels zu sein. Wenn ich meine angestammten Denkmuster einmal beiseitelege und mir ansehe, welchen Mehrwert ich einer Situation abgewinnen kann – für mich und andere, dann fühlt es sich gleich ganz anders an. Ach schön, das hat doch was.
Aber wie soll es jetzt weitergehen? Wir haben noch nichts im Lot!