Das Resümee
Auf der Brücke angekommen, setzt der Commander zur Rede an: „Männer …“, seine Stimme klingt noch etwas schwach, er räuspert sich.
Alle Gespräche verstummen.
„Männer! Verehrte Damen! Robots! Wir haben heute Geschichte geschrieben. Jeder einzelne ist heute über sich hinausgewachsen. Nur so haben wir gemeinsam überleben können.“
Er schaut zufrieden in die Runde, sein Blick wandert von Gesicht zu Gesicht.
„Andragon.“
Alle sehen mich an.

„Dir habe ich die Verantwortung für das Schiff übertragen, für die Mission – ja, für uns alle. Du hattest den höchsten Digitalen Kompetenz Index. Aber das allein kann und darf für unsere Zukunft nicht ausschlaggebend sein. Entscheidend ist nicht nur, wer und was wir sind, sondern was wir werden wollen.
Manchmal müssen wir alten Strukturen neue Freiräume geben! Manchmal müssen wir vertrauen, dass wir dunkle Phasen überstehen, um wirklich wachsen zu können.
Für dich, Andragon, war bislang immer alles klar. Du warst dir deiner Sache immer sehr sicher. Aber auch du hast Ängste und Sorgen, bist unsicher und machst Fehler.
Genau das zu wissen, sich offen mitzuteilen, bereit zu sein, Hilfe anzunehmen, gütig zu sein, Hilfe zu gewähren … Genau das werden wir für eine gute, gemeinsame Zukunft brauchen.
Und genau das hast du in den letzten Minuten gelernt. Und eine Vielzahl von Instrumenten und Tools kennengelernt,“ – er hält das Logbuch hoch, in dem sich alle Einträge befinden – „die dir und uns behilflich sind, in jeder Situation des Lebens.“
Er schaut erneut in die Runde und nickt bedächtig, ist von Stolz und Dankbarkeit erfüllt.
„Andragon, ich danke dir."
Die Menschen auf der Brücke applaudieren mir zu, Scoopy knufft mich in die Seite. Der Commander nickt anerkennend und lächelt.
„Wir! … danken dir.“
Was für ein Moment.
„Puh!“, sage ich. „So viele Worte, so viel Lob. Vielen Dank, Commander.“
Mein Helm ist etwas eng, meine Stimme etwas zittrig, aber ich denke, ich sollte etwas sagen, also suche ich irgendwie nach den richtigen Worten:
„Ja-nun, was soll ich sagen, … Ich habe viel gelernt, auch über mich. Danke für euer Vertrauen, Danke für die Chance, zu reflektieren und tiefer in mich hineinzuschauen. Danke für …“
Ich sehe mich suchend um …
„Scoopy, wo bist Du?“
Ganz hinten, in der Ecke, leuchtet ein Signal auf.
„Scoopy! Komm! … Komm doch bitte zu mir, mein Freund!“