Meteoritenstraße
Wenige Augenblicke später ist die Kommandobrücke voller Leben. Wie aus dem Nichts waren sie durch die Tür hereingeströmt und zeigten sich geschockt von dem wüsten Chaos um uns herum.
Nun sehen mich ängstliche Augen und erwartungsvolle Gesichter an, mittendrin die wilde Walburga:
„Hör mal, Andra! Wir haben die Außenhaut gecheckt und ein paar Löcher geflickt. Die Steuerung hat ganz schön was abbekommen.“
„Passt schon“, sage ich.
Sie schaut mich fragend an.
„Ich werde das Schiff schon schaukeln.“
„Was meinst du mit: Ich werde das Schiff schon –?“
„Ich werde uns alle heil nach Hause bringen.“
„Du“, sagt Walburga trocken und ihr Zweifel bleibt mir nicht verborgen.
„Ich schaff‘ das. Vertrau mir. Ich weiß, dass ich das kann.”
Scoopy rollt mit hektischen Piepsen über meine Füße, natürlich mit voller Absicht.
„Lass das, Scoopy. Ich muss mich konzentrieren.“
„Was ist nur mit dir los, Andragon?! Eben hast du noch gesagt, wir wollen gemeinsam weitermachen?“
Ich packe fester zu, halte die Steuerknüppel mit beiden Händen.

Draußen wird eine Gruppe Meteoriten sichtbar, ungewöhnlich dicht, aber auch schlank hintereinander formiert. Sie kommen rasend schnell vom Steuerbord und werden gleich unsere Flugbahn kreuzen.
„Sie werden uns treffen“, stellt Walburga fest. „Wir müssen ein Ausweichmanöver einleiten!“
„Dazu ist es zu spät“, sage ich. „Ich werde uns schon durchbringen.”
Es bricht ein ohrenbetäubender Lärm über uns herein, begleitet von heftigen Erschütterungen, als ständen wir auf Wackelpudding inmitten eines Punkkonzerts. Fühlt sich an wie mehrere Volltreffer. Jetzt wird’s noch heftiger und es gibt kein Halten mehr, alle fliegen kreuz und quer übereinander. Die Alarmsirene schwillt an und ich haue genervt auf den OFF-Knopf.
Dann ist der „Spuk“ vorbei.