Vorbereitungen zum Rettungsmanöver
„Achtung, Infinity Mindlord! Hier ruft die Ambassador! Bitte kommen!“
Scoopy zaubert das Hologramm in den Raum, das Tochterschiff ist nun deutlicher als zuvor zu erkennen. „Hier Infinity Mindlord, wir hören. Kommen!“, bestätigt er.

„Unsere Vorbereitungen zur Evakuierung der Infinity Mindlord Crew laufen auf Hochtouren. Wenn unsere gemeinsamen Berechnungen stimmen, werden wir in 34 Minuten bei euch andocken, korrekt?”
„Roger!“, bestätige ich, „Das ist korrekt.“
„Und euer Sauerstoff reicht für ca. 35 Minuten, korrekt?”
„Roger! Auch das ist korrekt.“
„Also, entweder ihr beeilt euch, oder ihr werdet hier eine unschöne Situation vorfinden“, nölt es von unten.
„Toll Scoopy, musst du immer deinen Senf dazutun?“
Die Stimme aus dem Off klingt zuversichtlich: „Passt schon, Roger. Bitte dran denken, dass wir auf eurer Seite jemanden brauchen, der euren Versorgungsschlauch am Außendock der Ambassador anschließt. Sonst wird das nichts. Erst dann können wir mit der Evakuation der Crew beginnen. Habt ihr das verstanden? Kommen!“
„Klare Sache!“, sage ich, „Haben wir in der Pipeline!“
„So ist‘s richtig, Mindlord, nur nicht den Humor verlieren.“
„Hast du gehört, Scoopy? Er hat mich Mindlord genannt!“
„Nur nicht falsch verstehen, es ist eine ernste Angelegenheit. Das sollte jemand tun, der geistig und körperlich voll auf der Höhe ist!“
„Okay, das klappt schon“, rufe ich und wackle mit den Tragflächen.
„Verstehe, dann scheinst du es zu sein, der Held der Stunde?“
„Na klar, das mach ich“, bestätige ich – und weiß gar nicht wie ich darauf komme. Noch vorhin wollte ich die Mannschaft im Stich lassen und jetzt bin ich bereit, mein Leben zu riskieren? Um die Crew zu retten? Mir wird heiß und kalt.
Scoopy rückt mir schon wieder auf die Pelle. „Weißt du, Detox, ich fand dich immer ziemlich schräg und sonderbar.“
„Vielleicht bin ich es noch, Scoopy?“
Scoopy überlegt. „Stimmt, du bist und bleibst ein Eigenbrötler, hast immer nur in deiner Welt gelebt. Und die willst du auch bis heute nicht mit anderen teilen.“
„Man muss nicht alles teilen, Scoopy. Nur der alleinige Sieg ist die volle Punktzahl wert.“
„Trotzdem bist du wichtig für unsere Gemeinschaft, Detox. Du hast so viel Mut, so viel Technik-Verstand, bist so future – nur leider kein guter Gesellschafter. Trotzdem, irgendwie hast du dich verändert …“
„Scoopy? Klappe. Mach es jetzt nicht kaputt mit deinem emotionalen Sermon“, sage ich mit Bestimmtheit, doch sanft im Ton. „Hilf mir lieber in den Raumanzug und mach die Schleuse klar!“
„Ay-ay, Captain!“