5 BAUSTEINE FÜR GELUNGENE KOMMUNIKATION
1. Was du sagen willst, ist nicht wichtig!
Das gilt für euch beide. Aus euch sprudelt – außer bei dir, Detox – meist umfangreiches Wissen geradezu heraus. Was aber ist davon für den Empfänger eurer Kommunikation nützlich? Und wieviel versteht er wirklich von dem, was ihr sagt? Ist es nur ein kleiner Teil, sammelst du mit dem Rest beim Empfänger keine Pluspunkte. Ausgangspunkt jedes Gespräches sollte also nicht sein, was du alles weißt und kannst; Ausgangspunkt muss sein, was für deine Zuhörer wichtig ist.
2. Lernt eure Zielgruppe kennen!
»Zielgruppe«: Dieser Begriff ist vielen geläufig – und wird doch selten in der eigenen Kommunikation berücksichtigt. Beispiel: »Meine Zielgruppe sind Roboter in Panik, die auf einem schwer angeschlagenen Raumschiff ohne Navigation durchs Weltall rasen und vom Erstickungstod bedroht sind« – würdest du dir das vor Augen führen, hättest du vermutlich andere Worte gewählt.
Doch für dich sind wir nur eine anonyme Masse. Deshalb wählst du eine Ansprache, die du zwar verstehst – und jetzt kommt von Scoopy sicher ein »Ich verstehe ihn immer« –, aber es ist dir eben völlig egal, wer dir gedanklich sonst noch folgen kann. Machst du dir Gedanken darüber, wie sich dein Gegenüber fühlt? Wie alt er ist? Welche Vorbildung er hat? Ob er Roboter oder Mensch ist, in Business Outfit oder barfuß in Jeans?
Je klarer dir das Bild vom Empfänger deiner Botschaft ist, desto besser kannst du so formulieren, dass du wirklich verstanden wirst.
3. Sprich und schreibe verständlich!
Spätestens nach etwa fünfzehn Wörtern wissen weder Leser noch Zuhörer, wie der Satz begann. Oder anders formuliert: Lange Sätze muss man mindestens zweimal lesen, um sie zu verstehen. Du aber willst doch verstanden werden und überzeugen. Schachtelsätze sind dafür keine gute Idee.
Noch ein zusätzlicher Hinweis an alle: Hinterfragt die von euch verwendeten Fachbegriffe und Abkürzungen. Was für euch total klar ist, kann für andere Personen Neuland darstellen und unverständlich bleiben. Das ist das große Problem aller Genies: Sie werden einfach nicht verstanden. Obwohl sie der Welt so viel zu geben haben, bleiben sie oft nur Sonderlinge. Weil sie nicht die Sprache ihrer Kunden sprechen.
4. Komm auf den Punkt!
Jeder von uns kennt mindestens eine Person oder einen Robot, der irgendwie immer da ist und unablässig redet. Irgendwann hört niemand mehr zu. Die Botschaft wird nicht klar formuliert, sie geht in der Kakophonie der Wörter unter. Da werden Geschichten erzählt, ohne daraus Handlungsaufforderungen abzuleiten. Dem Empfänger ist oft gar nicht klar, welchen Vorteil ihn erwartet und was er nun zu tun hat, um diesen Vorteil für sich nutzen zu können. Also: Umzingle nicht dein Ziel mit vielen Worten, sondern sage gerade heraus, was du zu sagen hast!
5. Nutze dein persönliches Korrektiv!
Also gut, was habt ihr bis jetzt verstanden? Detox, wiederhole doch mal!“
„Ich soll mich einfacher ausdrücken, mir vorher Gedanken über meine Zielgruppe machen und diese nicht überfordern. Texte kürzen, präziser formulieren“, sage ich. „Und das, was mein Hirn produziert, sollte noch durch ein internes oder auch externes Übersetzungsprogramm geschickt werden.“
„Detox! Wie erfrischend! Du machst ja schnelle Fortschritte! Das mit dem Übersetzungsprogramm gefällt mir gut. Mein 5. Tipp ist nämlich, andere Personen über das Gesagte urteilen zu lassen. Personen, denen du vertraust, zum Beispiel.“
Scoopy nickt und pendelt aufgeregt, zwinkert mir zu.
„Solange du dich nur im Kreis von ähnlich Denkenden bewegst, wirst du nie gute Impulse erhalten. Betriebsblindheit musst du vermeiden. Nutze also dein persönliches Korrektiv. Sei so selbstkritisch, dass du einen Externen bittest, das von dir Gesagte/Geschriebene nochmals zu scannen.“